{gallery}ausbildung/2011_01_22_digitalfunk,iptc=1,salign=right,single_gallery=1,single=2011-01-22_15-39-57_128_null_small.jpg{/gallery}Zahlreiche Mitglieder der Feuerwehr Pressbaum trafen sich am Samstag, 22.01.2011 im Feuerwehrhaus zur ersten Ausbildungseinheit im Jahr 2011. Mit dem Satz: „Man könnte es den Beginn einer neuen Ära nennen“, eröffnete Schulungsleiter Alexander Knapp seine Präsentation, denn der Digitalfunk ist im Vergleich zum Jahrzehnte alten, analogen Feuerwehrfunksystem eine technische Revolution.

 

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Keine Reichweitenbeschränkung: Der digitale Funk arbeitet ähnlich wie ein „normales“ Mobilfunknetz. Zahlreiche Sendeanlagen versorgen Niederösterreich und fast ganz Österreich mit dem erforderlichen Netz. Es wäre sogar möglich von Niederösterreich nach Tirol zu funken.
  • Zahlreiche „Begleiterscheinungen“: Beispielsweise die Möglichkeit der Statusmeldungen. Derzeit angewandt von den Rettungsorganisationen in Niederösterreich die per Knopfdruck einen Status an die zuständige Leitstelle senden können. Z.B.: Ob ein Fahrzeug im Einsatz ist, in Bereitschaft ist, oder nicht verfügbar ist.
  • Vor allem: Organisationsübergreifender Funk: Erstmals ist es möglich ohne größere technische und organisatorische Hürden unter mehreren Organisationen zu funken. Beispielsweise zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr. Daher wird das digitale Funksystem auch BOS – Funk genannt (Behörden und Organisationen für Sicherheitsaufgaben).

Warum nicht telefonieren?

Oft wird die Frage gestellt warum Blaulichtorganisationen nicht einfach auf Funk verzichten und dafür auf das gute, Österreichische Mobilfunknetz und Handy vertrauen.

Die Verwendung eines Funksystems hat primär einsatztaktische Gründe. Ein Funksystem arbeitet immer mit dem sogenannten Wechselsprechen. Das bedeutet im Gegensatz zu einem Telefongespräch, dass immer nur eine Stelle sprechen kann, dafür können alle anderen mithören. So muss nicht jede einzelne Stelle angerufen werden, da alle Stellen mithören.

Im Funksystem gibt es auch eine ständige Verbindung. Es muss also nicht wie bei einem Telefongespräch erst mühsam die Rufnummer einer einzelnen Funkstelle gewählt werden.

Im Katastrophenfall und bei Großeinsätzen ist ausserdem eine hohe Ausfallsicherheit und eine hohe Netzkapazität für die Einsatzkräfte zu gewährleisten, die ein normales Mobilfunknetz in diesem Fall nicht erreichen würde.

Etappenweise Ausbildung und geplante Umstellung

Derzeit haben nur wenige Feuerwehren in Niederösterreich bereits komplett auf digitalen Funk umgestellt. Noch herrscht eine Doppelgleisigkeit bestehend aus dem alten analogen System und dem neuen Digitalfunk. Für eine komplette Umstellung auf Digitalfunk fehlen in den einzelnen Feuerwehren noch einige Funkgeräte.

Im Jahr 2008 wurden an die Feuerwehr Pressbaum die ersten digitalen Handfunkgeräte ausgeliefert. Generell bekamen alle Feuerwehren in Niederösterreich in diesem Jahr die ersten 2-3 Funkgeräte, weitere Geräte an die Feuerwehren folgten in einer späteren Auslieferungswelle. Derzeit sind in der Feuerwehr Pressbaum 6 digitale Funkgeräte in Betrieb. Für eine Komplettumstellung auf das neue System sind weitere Geräte notwendig.

Als erster Schritt dorthin wurde die erwähnte Schulung abgehalten in der die Grundlagen des Systems und die richtige Bedienung der Geräte vermittelt wurden. Weitere Schulungen und Übungen werden folgen, um das neue Funksystem auch taktisch richtig einsetzen zu können.

Funkgrundausbildung

Im Rahmen dieser Schulung die gemäß Ausbildungsrichtlinien für die Grundausbildung aufgebaut war, konnten auch vier Feuerwehrmitglieder die Funkgrundausbildung erfolgreich absolvieren. Somit stehen der Feuerwehr Pressbaum nach einigen weiteren Festigungsübungen weitere geschulte Funker zu Verfügung.

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